Streuobst

Bei Streuobstwiesen handelt es sich um Obstwiesen. Die sogenannten „Hochstämme“ haben eine Stammhöhe von mindestens 1,80 m. Die Wurzel ist ein „Sämling“, der ein besonders starkes Wachstum und Langlebigkeit der Bäume bewirkt. So können Apfelbäume bei guter Pflege über 100 Jahre alt werden. Dies erklärt die hohe ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen. Darüber hinaus prägen sie in vorbildlicher Weise unser Landschaftsbild und tragen durch ihr ausgeprägtes Wurzelwerk zu einer  sehr guten Wasserspeicherung im Boden bei.

Streuobstwiesen enthalten eine sehr große genetische Vielfalt mit über z.B. über 3000 Apfelsorten. Sie tragen zum Erhalt lokaler alter, an den jeweiligen Standort angepasster  Obstsorten bei und bieten zudem vielen Vögeln, Insekten, Spinnen und Säugetieren einen geschützten Lebensraum. Früher war fast jede Ortschaft mit einem Streuobstgürtel umgeben. Sie dienten außer zum Schutz gegen Wind der Versorgung der Bevölkerung zu jeder Jahreszeit. Durch die ausgesprochen gute Lagerfähigkeit mancher Sorten – teilweise mehr als 1 Jahr -, war so auch in schlechten Jahren noch Obst verfügbar. Daneben eignen sie sich für sehr gut zum Dörren, Backen, als Saft, Most, Mus, Brand und natürlich auch als Tafelobst. Hier gibt es viele für Allergiker verträgliche Apfelsorten. Diese enthalten viele Polyphenole, sog. sekundäre Pflanzenstoffe, die einen hohen Gesundheitswert besitzen und auch vorbeugend gegen Darmkrebs wirken sollen. Daher sollten Sie auch immer nur naturtrüben Apfelsaft trinken – im klaren Saft sind die Polyphenole herausgefiltert. Außerdem sind die alten Sorten besonders reich an Vitamin C und Mineralstoffen.

Bei uns gibt es mehr als 130 verschiedene Apfelsorten, darunter ca. 20 bisher noch unbestimmte lokale, alte Sorten. Diese werden als Tafelobst,  Saft – auch sortenrein- und Brand vermarktet. Außerdem dienen sie im Winter als Ergänzungsfutter für unsere Tiere. Daneben haben wir noch einige Kirsch-, Pflaumen-, Reineclauden-,Birn- und Walnußbäume.